Schrottlogistik der nächsten Generation: Waggon-Prototyp geht in Betrieb

Die voestalpine verfolgt einen klaren Plan auf ihren Weg zum grünen Stahl. Als Teil der umfassenden Aktivitäten rund um die dafür benötigte Schrottlogistik für den Standort Linz hat LogServ (Logistiktochter von voestalpine Stahl) gemeinsam mit TransANT (von ÖBB und voestalpine Stahl) und DB Cargo einen für den Schrott-Transport optimierten Neubauwagen entwickelt. Anfang Juni 2024 hat TransANT die beiden Prototypen offiziell an LogServ, die voestalpine und DB Cargo übergeben.

Bei dem innovativen Prototyp handelt es sich um Standard-TransANT-Plattformwagen, die mit einem speziellen Aufbau für den Schrott-Transport optimiert sind und in Zusammenarbeit zwischen TransANT, LogServ und DB Cargo entwickelt wurden. Sie sind deutlich robuster als Waggons für leichtere Schüttgüter und im Vergleich zu bisher üblichen Wagen sehr kurz. Auf gleicher Länge bieten sie jedoch einen Zuladungsvorteil von rund 30 %.

„Durch effizientere Abläufe sowie weniger Ausfälle und Instandhaltungsarbeiten sorgen wir für einen verlässlichen Gesamtprozess und eine insgesamt stabile Schrottversorgung der Elektrolichtbogenöfen“, erklärt LogServ-Geschäftsführer Markus Schinko.

„Viele Aspekte des neuen Waggon-Prototypen werden innerhalb des voestalpine-Konzerns abgedeckt. In den Wagen sind durchgängig – sowohl im Aufbau als auch im Wagenkasten - hochfeste alform®-Stähle der voestalpine verbaut“, ergänzt LogServ-Geschäftsführer Christian Janecek. Die Endmontage der Komponenten erfolgt direkt in den LogServ-Waggonwerkstätten.

Langjährige Partnerschaft mit DB Cargo

Ein wichtiger Partner bei der Umsetzung innovativer Schrottlogistik-Konzepte und auf dem Weg zum grünen Stahl ist DB Cargo. "DB Cargo, LogServ und voestalpine verbindet eine langjährige Partnerschaft. Deswegen war es für uns klar, dass wir uns an der Entwicklung der innovativen Schrottwagen beteiligen. Mit dem Einsatz der Prototypen in gemeinsamen Verkehren haben nun einen wichtigen Meilenstein erreicht. Ich bin davon überzeugt, dass wir mit den gewonnenen Erfahrungen gemeinsam weitere Einsatzmöglichkeiten für die Wagen identifizieren und umsetzen werden.“, sagt Katja Sander, Vice President Metals, DB Cargo AG.

Die Transformation der Metallurgie und der damit verbundene Einsatz von Elektrolichtbogenöfen ist nicht nur ein technisches, sondern auch ein großes logistisches Thema. Denn die Öfen brauchen enorme Mengen Schrott für die Stahlproduktion. Für die verlässliche Versorgung der Elektrolichtbogenöfen ist auch das Waggonmaterial ein entscheidendes Puzzlestück, da der Transport von Schrott die Waggons an die Grenzen der Belastbarkeit bringt. Als Teil des umfassenden Schrottlogistik-Gesamtkonzepts für den Standort Linz verkehren daher zukünftig Prototypen spezieller Schrottwaggons entlang der voestalpine-Schrott-Pipeline.

Nächster Halt: Operativer Einsatz

Ab sofort befinden sich die Prototypen in der intensiven voestalpine-internen Erprobung, danach erfolgen die Tests auch für andere Verkehre in Österreich. Ende 2024 folgt für die neuen Wagen schließlich der Schritt nach Deutschland.

Schrottwaggon 101 (1)

Copyright Fotos: LogServ/ Fotostudio Eder