Fett for Future
Mit Pflanzenpower in die Zukunft
Dieselloks sind nicht besonders klimafreundlich, so viel ist bekannt. Doch was tun mit hunderten Fahrzeugen, die noch intakt sind? Zumal alternative Antriebstechnologien wie Brennstoffzellen derzeit noch nicht genug Leistung für den Schienengüterverkehr erbringen. Mit diesem Problem hat sich die Deutsche Bahn im Rahmen ihrer Klimaziele intensiv auseinandergesetzt, denn sie möchte bereits bis 2040 – also zehn Jahre früher als der European Green Deal der EU fordert – klimaneutral sein. Ein Fokus von DB Cargo liegt hier auf der Erprobung von alternativen Kraftstoffen.
Aus der Tonne in den Tank
Einer dieser Biokraftstoffe ist HVO, was für Hydrotreated Vegetable Oil steht. Dabei handelt es sich um Kraftstoff aus biologischen Pflanzen- und Abfallresten – zum Beispiel aus altem Frittierfett. Das ist besonders nachhaltig, weil dafür keine zusätzlichen Anbauflächen genutzt werden müssen und bei der Verbrennung ausschließlich die CO2-Menge freigesetzt, die der Atmosphäre zuvor beim Wachstum der Pflanzen entzogen wurde. So entsteht ein fossilfreier, hochwertiger Biokraftstoff, dessen Struktur der von Diesel sehr nahekommt und ihn deshalb ersetzen soll. Somit wird im Vergleich zum Standard-Diesel 90 Prozent weniger CO2 produziert.
Klimaneutrale Lieferketten möglich
DB Cargo als größte europäische Güterbahn erbringt rund 95 Prozent ihrer Fahrten bereits elektrisch. Für die restliche Zugleistungen müssen Dieselloks eingesetzt werden. Für diese gibt es nun mit HVO aber eine nahezu vollständig CO2-freie Lösung. Für die Kunden von DB Cargo sind damit durchgehend klimaneutrale Lieferketten möglich. „Wir können mit alternativen Kraftstoffen und der bestehenden Lokflotte problemlos Güterzüge vollständig CO2-neutral für unsere Kunden fahren,“ so Dr. Sigrid Nikutta, DB-Vorstand für Güterverkehr. „Zugleich investieren wir in neue Technologien und werden die Dieselloks auf Hybrid-Technologie umrüsten. Viele Kunden haben uns bereits signalisiert, dass sie genau darauf warten: Nachhaltigkeit – und wir schaffen sie buchstäblich bis auf den letzten Meter der Lieferkette!“